Puppentheater für Kinder zuhause mit Opa

3. Puppentheater Zubehör und Spielmaterial

Kinder füllen mit ihrer Fantasie alle Lücken aus, die du beim Puppentheater Schauspiel lässt.

Du brauchst daher auch nicht allzu viele Requisiten und kannst diese auf die unbedingt nötigen reduzieren.

Eine Wahrsagekugel brauchst du nicht – die Prinzessin kann einfach aus einer Glasmurmel lesen. Ein Gespenst wird gebraucht?

Schnell ein weißes Tuch über den Kasper geworfen und zwei Augen drangemalt – fertig. Halte einfach deine Augen offen, du findest im normalen Alltag sehr viele mögliche Spielmaterialien.

Du brauchst noch nicht mal eine komplette Bühne, denn du kannst dich auch einfach hinter dem Sofa verstecken. Die Lehne wird deine Bühne!

Oder du nimmst dir einen großen Pappkarton und schneidest ein Loch hinein. An die obere Kante deiner neuen Bühne, heftest du zwei Tücher und schon hast du einen Vorhang, den du zurückbinden oder fallen lassen kannst.

Auch wenn du dir Sorgen machst:
Kinder können sehr gut improvisieren und finden eine provisorische Bühne keinesfalls schlechter als eine echte!

Verschiedene Bühnenbilder könnt ihr gemeinsam aus Tonpapier gestalten: Zauberwald, Schloss, Bauernhäuschen und weitere Bilder entstehen mit farbigem Transparentpapier auf schwarzem Tonpapier.

Das fertige Bühnenbild befestigst du aber nicht an deiner Puppenbühne, sondern solltest es so gestalten, dass du es wechseln kannst.
Notfalls klebst du es an einen Besenstiel, den du bei Bedarf auf die Bühne legst.
So wird dein Bühnenbild sichtbar.

Es lässt sich wirklich mit allem spielen!
Es kommt vor allem auf die Spielfreude und auf Fantasie an, weniger auf den Preis, der für die Requisiten oder für die Puppen bezahlt wurde.
Puppentheater Zubehör ist immer nur so gut wie du als Spieler.

Du möchtest das Puppentheater kaufen, dafür aber nicht zu viel Geld ausgeben?

Dann halte Ausschau nach gebrauchten Modellen.
Viele Opas verkaufen die Modelle, die sie für ihre Enkel hatten, wenn die lieben Kleinen zu alt dafür geworden sind.
Hier lassen sich auch echte Schmuckstücke aus Handarbeit finden!

Vergleiche unbedingt die Preise und die verwendeten Materialien, denn die Unterschiede sind hier sehr groß.

Bist du handwerklich geschickt, kann es sogar besser sein, kein Puppentheater kaufen zu wollen, sondern es einfach selbst zu gestalten.

6. Ein Puppentheater Stück zuhause vorführen

Die wichtigsten Dinge, die du brauchst, sind Improvisationstalent, die Fähigkeit, Spannung in deine Geschichte zu bringen und ein wenig Humor.

Ein Puppentheater Stück zu Hause ist keine Aufführung für die Kinder, sondern mit den Kindern! Diese interagieren, sind aktiv beteiligt und verfolgen das Spiel.

Sie schreien manchmal dazwischen und lassen ihrer Laune freien Lauf. Es kann sogar sein, dass sie ihrer fehlenden Begeisterung recht deutlich Ausdruck verleihen, was dich nicht entmutigen sollte, weiterzuspielen. Versuche dann, dein Spiel anzupassen.

Spannung baust du am besten entsprechend dem Alter des Kindes auf. Kleine Kinder lassen sich gern überraschen und finden völlig abwegige Dinge spannend.

Der Teufel reitet auf einer Taube und entführt die Prinzessin in einer Kutsche, die von einem Frosch gezogen wird?

Kein Problem, das Kind wird das toll finden. Es kann stundenlang darüber lachen und wird die Geschichte sogar weiterspinnen.

Was auch toll ist, sind lustige Wörter, Versprecher oder kleine Albernheiten.

Willst du ein Puppentheater Stück zu Hause vorführen, brauchst du unbedingt Humor.

Du solltest in der Lage sein, ein wenig Situationskomik zu erzeugen und damit deinen Enkel zum Lachen bringen können.

Derart angeregte Kinder nehmen den weiteren Verlauf des Spiels auch gern selbst in die Hand, sodass es kein Puppentheater Stück für die Kinder wird, sondern ein Spiel mit den Kindern, die aktiv die Handlung beeinflussen können.

Tipp:
Zeigen sich deine Enkelkinder nicht begeistert von deinem Spiel, bitte nicht verzagen!
Auch ein Puppenspieler braucht ein wenig Übung.

Vielleicht fällt dir als Opa ein Theaterpuppen-Stück ein, das du zusammen mit der Oma aufführen kannst.

Wir wollen hier nicht davon sprechen, dass geteiltes Leid halbes Leid ist, doch ein Misserfolg als Theaterregisseur lässt sich leichter vermeiden, wenn noch jemand seine Ideen mit einbringt.

7.2 „Streit um die letzte Erdbeere“

Zu diesem Puppentheaterstück:

Das Puppentheaterstück ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. Es geht darum, dass Dinge gerecht geteilt werden sollen und dass sich über das Teilen etwas Gutes tun lässt.

Opa gibt Mimi sechs Erdbeeren aus seinem Garten. Die letzten in diesem Jahr! Mimi soll diese mit ihrem Bruder Momo teilen. Doch der Weg vom Garten bis nach Hause ist lang und es kann viel passieren. Zum Glück gibt es Oma!

Wer spielt mit?

Opa

Oma

Mimi

Momo

Räuber

Was braucht man sonst noch?

• Erdbeeren
• Plätzchen

Der Text zum Puppentheaterstück:

Opa: „Hier, Mimi. Schau, die letzten sechs Erdbeeren aus meinem Garten. Dann gibt es erst im nächsten Jahr wieder welche! Du musst sie aber mit deinem Bruder teilen.“

Mimi (staunt und freut sich): „Oh, so leckere Erdbeeren! Die würden auch alle gut in meinen eigenen Bauch passen.“

Opa: „Nein, du musst sie teilen. Jeder bekommt genau drei Stück. Versprichst du mir das? Oh, ich muss los, Oma hat gerufen!“

Mimi: „Hm, ich habe ja noch nicht versprochen, dass ich die Erdbeeren teilen werden. Es fällt bestimmt niemandem auf, wenn eine weniger da ist!“ (Isst eine Erdbeere auf.)

Mimi macht sich auf den Weg nach Hause und trifft unterwegs Momo.

Mimi: „Hallo, Momo! Ich wollte gerade nach Hause kommen. Wo willst du hin?“

Momo: „Zu Opa. Er wollte heute in den Garten gehen und die letzten Erdbeeren ernten.“

Mimi: „Die habe ich schon hier. Es waren leider nur sechs … äh, fünf Stück. Die müssen wir teilen!“

Momo: „Oh. So wenig? Na gut, du eine, ich eine. Du eine, ich eine. Du eine, ich eine. Du … äh … ich … Das geht nicht!“

Mimi: „Ich bin älter als du, ich muss mehr essen. Ich nehme sie!“

Momo: „Nein, ich bin kleiner, ich muss mehr wachsen und mehr essen. Ich nehme sie!“

Mimi: „Vorschlag: Wir laufen um die Wette und wer gewinnt, bekommt die Erdbeere. Ich lege sie schon mal dort vorn am Ziel hin.“

Mimi legt die Erdbeere ab und kommt wieder zu Momo zurück. Sie stellen sich an die Startlinie.

Momo: „Auf die Plätze, fertig, los!“

Beide laufen los und bleiben gleich wieder stehen. Der Räuber rennt über die Bühne und stielt die Erdbeere.

Mimi: „Haltet den Dieb! Das ist meine Erdbeere! Unsere – egal. Her damit!“

Der Räuber ist längst weg. Mimi weint, Momo schnieft. Oma kommt vorbei.

Oma: „Was ist denn hier los? Warum weint ihr? Opa sagte, dass ihr zu Hause wärt und ich wollte euch gerade die frischen Plätzchen bringen. Wollt ihr welche haben?“

Mimi: „Plätzchen? Nein, ich kann jetzt nichts essen. Ich bin so traurig!“

Momo: „Ich auch. Aber essen geht immer! Oma, du bist die Beste.“

Mimi (schnieft): „Das sind nur sieben Plätzchen, das geht nicht auf.“

Räuber (aus dem Hintergrund): „Das macht nichts! Ich nehme es!“

Mimi: „Nichts da. Elender Dieb! Verschwinde bloß, sonst schicke ich meinen Opa! Komm, Momo, du bekommst das letzte Plätzchen. Oder weißt du was? Wir teilen einfach mit den Kindern! Jeder bekommt eins und der Räuber bekommt keins. Das ist gerecht!“

Momo: „Das ist eine gute Idee. Los Kinder, jeder bekommt ein Plätzchen!“ (Flüstert) „Und verratet Mimi nicht, dass ich weiß, dass es eigentlich sechs Erdbeeren waren. Ich habe sie gestern im Garten nämlich gezählt!“

7.3 „Der Weihnachts-Wunschzettel“

Zu diesem Puppentheaterstück:

Das Puppentheaterstück ist für Kinder ab drei Jahren geeignet. Es geht darum, Kinder zum Malen anzuregen. Auch wenn sie noch nicht schreiben können, können sie ihre größten Wünsche einfach aufmalen.

Momo ist gerade erst in die Schule gekommen und kann noch nicht gut schreiben. Er will aber unbedingt einen Wunschzettel für Weihnachten fertigmachen. Mimi ermuntert ihren Bruder, seine Wünsche einfach aufzumalen. Das traut sich Momo erst nicht zu, aber dann entsteht ein großartiges Bild.

Wer spielt mit?

Mimi

Momo

Was braucht man sonst noch?

• kleiner Schreibblock
• Stift
• Stifte und Papier für die Kinder

Der Text zum Puppentheaterstück

Mimi: „Heute schneit es! Kinder, seht doch mal raus! Es schneit! So richtig große, weiße Flocken! Ich muss gleich zu Momo flitzen und ihn fragen, ob wir rodeln gehen wollen. Das wird ein Spaß!“

Momo (verzweifelt, fast am Weinen): „Ach, ach, ach. Der Weihnachtsmann wird nie zu mir kommen! Er weiß gar nicht, was ich mir wünsche. Wenn ich doch nur schreiben könnte!“

Mimi: „Momo, was ist los? Warum weinst du? Ich weiß, was dich aufmuntert: Schlitten fahren! Los, komm mit, zieh dich an und wir holen die Schlitten aus der Garage. Hui, den Berg hinunter. Los doch!“ (Stutzt) „Was ist denn?“

Momo: „Ach, Mimi. Ich kann noch gar nicht richtig schreiben. Jetzt weiß der Weihnachtsmann nicht, was ich mir wünsche. Ich werde gar keine Geschenke bekommen! Oder nur Socken. Oma sagt, Socken sind immer eine gute Idee. Aber ich will keine Socken! Ich will was zum Spielen! Und ich kann es nicht aufschreiben.“ (Weint immer noch)

Mimi: „Soll ich deine Hand nehmen und wir schreiben beide?“

Momo: „Nein, dann habe ja nicht ich das geschrieben. Und der Weihnachtsmann weiß das und bringt dann nichts. Mein Weihnachten ist verloren!“

Mimi: „Was wünscht du dir denn?“

Momo: „Ein Springseil und eine Wasserpistole. Schwimmflossen und einen Ball. Ein ferngesteuertes Auto und ein Flugzeug. Schlittschuhe und ein Schwert. Und einen Dinosaurier zum Aufziehen!“

Mimi: „Das sind aber viele Wünsche. Das sind ja fast so viele wie meine!“

Momo: „Ja, aber ich kann sie nicht aufschreiben!“

Mimi: „Hast du es mit Aufmalen probiert?“

Momo: „Ich kann nicht malen.“

Mimi: „Doch, kannst du wohl. Sehr gut sogar.“

Momo: „Nein, kann ich nicht.“

Mimi: „Kannst du wohl.“

Momo: „NEIN!!!“

Mimi: „Und wenn du nur das aufmalst, was du dir am meisten wünscht?“

Momo: „Hm, das ist der Dinosaurier zum Aufziehen. Der kann durch die ganze Wohnung laufen und mit dem kann ich Opa erschrecken.“

Mimi: „Hihi, das ist aber nicht nett. Aber lustig! Versuch doch mal, den Dinosaurier zu zeichnen.“

Momo versucht es, ein paar krakelige Striche entstehen.

Momo: „Das sieht nicht aus wie ein Dinosaurier.“

Mimi: „Du hast recht. Soll ich mal probieren?“

Momo: „Gern.“

Mimi zeichnet auch ein paar Striche.

Momo: „Das sieht auch nicht aus wie ein Dinosaurier.“

Mimi: „Stimmt. Aber weißt du was? Wir fragen einfach die Kinder, ob die uns nicht helfen wollen. In der Zeit, wo sie malen, gehen wir Schlitten fahren. Und wenn wir wiederkommen, schauen wir uns die Bilder an. Bestimmt sitzt hier ein kleiner Künstler!“

Momo: „Au ja. Kinder, könnt ihr mir helfen? Bitte, ich wünsche mir unbedingt einen Dinosaurier zum Aufziehen. Könnt ihr mir einen malen? Am besten einen gefährlichen T-Rex oder ein Dreihorn wie aus dem Fernsehen. Bitte, bitte!“

Mimi: „So, und wir gehen jetzt Schlitten fahren!“