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Die meisten Unfälle passieren im Haus und in der Wohnung. Oma und Opa denkt also an die Sicherheit der Enkelkinder im häuslichen Bereich.
Sicherheit in den Räumen der Großeltern
Nicht nur im Elternhaus, sondern auch bei den Großeltern passieren die meisten Unfälle direkt zu Hause oder im Garten, weniger bei gemeinsamen Unternehmungen.
Gerade kleine Kinder haben noch kein wirkliches Gefahrenbewusstsein und können die Folgen ihres Handelns nicht abschätzen.
Eine derartige Fähigkeit beginnt erst mit dem Grundschulalter. Oma und Opa müssen daher dafür Sorge tragen, dass die Enkelkinder gar nicht erst in gefährliche Situationen kommen.
Das ist unter anderem dadurch möglich:
- Beseitigung offensichtlicher Gefahrenquellen
- Fenster und Türen kindersicher machen
- Gefährliche Stoffe in unerreichbare Höhen stellen (oder in einen verschlossenen Schrank)
- Kein Umfüllen giftiger Substanzen in Trinkflaschen
Es hilft schon, alles mit den Augen eines kleinen Kindes zu betrachten und sich vorzustellen, nichts über die Folgen einer Handlung zu wissen.
Kleine Kinder kosten herumstehende Flüssigkeiten, stecken alles in den Mund, probieren Steckdosen aus und ziehen an Gegenständen, die über ihren Köpfen liegen oder hängen.
Nicht zuletzt gilt es, das Enkelkind nicht unbeaufsichtigt zu lassen und darauf zu achten, was es gerade macht.
Auch wenn das nicht heißen soll, dass du oder Oma permanent neben dem Zwerg stehen sollst!
Strom, Gas und Feuer
Der Umgang mit Strom, Gas und Feuer kann tödlich sein!
Auch hierbei gilt:
Ein Kind schätzt die Gefahren seines Handelns noch nicht richtig ein.
Daher solltest du versuchen, deine häusliche Umgebung kindersicher zu gestalten.
© grossvater.de – Kinderschutz für Steckdosen – so kommen Kleinkinder mit dem Strom nicht in Kontakt. Der Steckdosenschutz wird mittels Klebestreifen in die Steckdose geklebt.
© grossvater.de – beschädigte elektrische Kabel und Leitungen, zugängliche Verteilerdosen und fehlende Achtsamkeit der Großeltern können einen lebensgefährlichen elektrischen Unfall bei Kindern verursachen. Badewannenunfall: Haare fönen in der Badewanne!
Dazu gehört auch, Kindersicherungen in die Steckdosen zu bringen.
Diese sind als Klebevariante im Baumarkt erhältlich.
Achte auch darauf, ob irgendwo noch alte Kabel liegen, deren Enden ungeschützt sind oder auf denen das Kind herumbeißen könnte.
Auch Verteilersteckdosen sind gefährlich, weil die Kleinen hier nur allzu gern mit Stiften oder Schraubenziehern experimentieren.
Lass dein Enkelkind nicht allein am Gasherd werkeln, es sollte auch tabu sein, überhaupt am Herd zu spielen.
Die Schalter des Herdes können mit einer Kindersicherung gesichert werden, ein hochklappbares Gitter sorgt dafür, dass kleine Hände nicht an die Herdplatten herankommen.
Viele Kinder lieben das Spielen mit dem Feuer, aber Streichhölzer und Feuerzeuge gehören nicht unbeaufsichtigt in die Hände von Kleinkindern.
Kinder können sich mit heißem Fett oder kochendem Wasser ernsthaft verbrennen. Lassen Sie Kinder auch nicht mit der Ofentür spielen.
Um das Kind vor Feuer zu schützen, ist nicht nur der Feueralarm wichtig.
Übe mit deinem Enkelkind ruhig das richtige Verhalten im Brandfall!
Außerdem sollte ein Kind die zerstörerische Kraft des Feuers kennen.
Zündeln im Kamin ist tabu!
Außerdem solltest du dein Enkelchen nie mit brennenden Kerzen allein im Raum lassen, das Wachs verleitet wohl jedes Kind zum Spielen.
Dass Feuerzeug und Streichhölzer für Kinder unerreichbar sein müssen, dürfte sich wohl von selbst verstehen.
Hierbei gilt:
Bitte jede Versuchung vom Kind fernhalten, bis es alt genug ist, um die Folgen seines Handelns zu verstehen.
Türgitter und Treppengitter Advanced zum Klemmen und Schrauben, Durchgangsbreite 77 – 104 cm
Sicherheit bei Treppen und Flure
Viele Unfälle passieren auf Treppen, weil die Kleinen hier rauf- und runterturnen.
Es ist sinnvoll, am Treppenaufgang ein Türchen zu installieren, damit die Treppe gar nicht erst zugänglich wird.
Solche Türchen sind zum Schrauben oder Klemmen im Handel erhältlich.
Sollte deine Treppe kein Standardmaß haben, fertigt dir der Tischler auch ein Türchen an, was sogar noch optisch passend zur Treppe gestaltet werden kann.
Wichtig ist, dass die Gitterstäbe des Türchens eng genug beieinanderstehen, damit das Kind sich nicht durchquetschen kann.
Außerdem muss der Verschluss des Türchens so angebracht werden, dass das Kind nicht selbst drankommt, auch wenn es sich auf die unterste Querleiste des Türchens stellt.
Das mag eine Umstellung für dich und Oma sein, wenn ihr mal schnell die Treppe hinauf- oder hinuntergehen wollt, doch solch ein Türchen bewahrt das Kind vor bösen Stürzen.
Auch die Flure sollten gesichert sein.
Hier treffen mehrere Türen aufeinander, die Gefahr, dass sie zuschlagen und sich Kinderfinger dazwischen befinden, ist groß.
Du solltest spezielle Stopper anbringen, die einfach eingehängt werden und die die Tür eben nicht zuschlagen lassen.
Die Haustür sollte abgeschlossen werden, wenn das Enkelkind zu Besuch ist (Schlüssel abziehen nicht vergessen!).
Außerdem sollte im Flur nach dem Spielen der Enkel keine Spielzeuge herumliegen, denn wer fix von einem Raum zum anderen flitzt, sollte auf dem Weg nicht noch einen Hindernisparcours überwinden müssen. Die Sturzgefahr ist zu groß.
Sicherheit im Wohnzimmer von Opa und Oma
Kinder spielen liebend gern im Wohnzimmer, wenn dort Oma und Opa sind.
Achte darauf, dass dein Wohnzimmer nicht zur Gefahrenquelle wird!
Bringe Gardinen und Vorhänge so an, dass sich ein Kind nicht darin verheddern kann.
Außerdem sollten Teppiche keine aufgerollten Kanten haben, sie werden ansonsten zur Unfallquelle. Schnüre von Jalousien oder Rollos müssen aufgerollt sein, damit die Strangulationsgefahr beseitigt wird.
Da auch dein Enkelkind nicht unbedingt mit der größten Vorsicht spielen wird, solltest du dir wichtige Dinge in Sicherheit bringen.
Die dekorativ aufgestellte Vase oder die Glasskulptur mag schön aussehen, ist aber absolut nicht kinder- und spielfreundlich.
Tausche auch Glastische oder den Couchtisch mit den spitzen Ecken gegen ein ovales Modell aus Holz aus, damit sich das Kind beim Stürzen nicht verletzen kann. Achte zudem bei Beistellmöbeln darauf, welche Ecken sich in Kopfhöhe des Kindes befinden. Diese Ecken solltest du mit einem Kantenschutz versehen.
Achte auch auf alle Dinge, die dein Enkel herunterziehen könnte.
Deckchen auf dem Sideboard, die als Unterlage für eine Deko-Gegenstand dienen, werden gern heruntergezogen.
Dabei kann sich dein Enkel selbst erschlagen!
Auch Blumen mit herabhängenden Ranken können gefährlich werden.
Viele Wohnzimmer bieten eine weitere Gefahrenquelle: den Kamin!
Zündhölzer werden bitte in unerreichbare Höhen gelegt (auch nicht mit einem herangezogenen Stuhl zu erreichen!), bestenfalls installierst du ein Schutztürchen vor dem Kamin, sodass dein Enkel gar nicht an die Feuerstelle herankommen kann.
Es gibt sogar kleine Zäunchen, die ein Stück weit vor dem Kamin aufgestellt werden und die das Kind schützen können.
Sicherheit in der Küche von Oma
Die Küche ist ein wunderbarer Spielplatz, finden die meisten Kinder.
Hier gibt es so viel zu entdecken, es brutzelt und blubbert in den Töpfen, der Herd leuchtet rot und der Backofen besitzt seinen eigenen Ventilator.
Erkläre deinem Enkel, was es darf und was tabu ist und lasse es in der Küche nie unbeaufsichtigt.
Kinder haben ein unglaubliches Talent darin, binnen wenigen Minuten das größte Chaos zu stiften und für eine wahre Vernichtungsaktion zu sorgen.
Viele Großeltern geben dem Kleinkind eine eigene Schublade oder einen Schrank in der Küche, der mit Frischhaltedosen und Töpfen, mit Holzlöffeln und ähnlich ungefährlichen Dingen gefüllt wird.
Die Dinge dürfen natürlich auch weiterhin zum Kochen benutzt werden, doch das Kind kann über sie frei verfügen.
Es wird sich weniger an anderen Schränken versuchen, sondern seine eigene Schublade ausräumen und beschäftigt sein, während du kochst.
Sichere den Herd mit einem Herdschutzgitter:
Dieses schützt kleine Kinderfinger davor, auf heiße Herdplatten zu greifen. Außerdem sollten die Drehknöpfe des Herdes geschützt sein, damit das Kind sie gar nicht erst bedienen kann.
Das gilt auch für den Backofen!
Sehr gut sind hier Öfen, die auf Augenhöhe der Erwachsenen installiert sind und sich nicht im unteren Küchenbereich befinden.
Sichere deinen Enkel auf seinem Hochstühlchen immer mit den daran befestigten Gurten, um Stürze zu vermeiden.
Möchte dein Enkel mit Opa backen oder kochen, sollte er auf einem Hocker stehen, der auch dann noch standfest ist, wenn das Kind dicht am Rand steht.
Sicheres Schlafzimmer der Großeltern
Das Schlafzimmer bietet oft eine erstaunliche Ansammlung von Dingen.
Nicht nur, dass hier das Bett von Oma und Opa steht, auf dem ein Kind wunderbar Trampolin springen kann.
Neben dem Bett und dem Kleiderschrank gibt es meist Nachtschränkchen und Sideboards, die viele interessante Dinge beinhalten.
Deine Lesebrille ist davon noch die harmloseste Sache!
Viel gefährlicher sind zum Beispiel Medikamente, die vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Aufwachen genommen werden.
Diese gehören in einen Medizinschrank mit Kindersicherung!
Auch das gute Parfüm der Oma ist für Kinder gefährlich.
Beim Ausprobieren können sich die Kleinen den Zerstäubernebel in die Augen sprühen, was zu Reizungen führen kann.
Ist das Fläschchen zu öffnen, droht gar die Gefahr des Trinkens.
Schon wenige Mengen können hochgiftig sein!
Bewahrt Oma ihr Nähzeug im Schlafzimmer auf, solltet ihr auch dieses gut vor dem Kind verstecken.
Kinder können Nadeln verschlucken oder sich mit der scharfen Schneiderschere verletzen. Besser nur unter Aufsicht gemeinsam nähen!
Sicherheit beim Babybett betrifft die Sprossenabstände (diese sollten zwischen 2,5 und 6 cm liegen) und den Abstand zwischen Matratze und Gitter (dieser sollte mindestens 50 cm betragen).
Sicherheit im Kinderzimmer
Im Kinderzimmer sollten alle Möbel abgerundete Kanten haben.
Türknöpfe oder Ecken dürfen sich nicht in Kopfhöhe des Kindes befinden.
Achte auch darauf, dass die Türgriffe eher rund sind: Die häufig zu sehenden eckigen Griffe haben oft spitze oder scharfe Kanten, an denen sich ein Kind am Kopf verletzen kann.
Wichtig ist auch, dass alle Farben und Lacke ungiftig und speichelfest sind.
Wie auch in anderen Zimmer gilt im Kinderzimmer im besonderen Maße, dass keine Deko-Gegenstände, schweren Bücher oder Topfpflanzen oberhalb des Kopfes in Griffhöhe des Kindes platziert werden sollten.
Die Gefahr, dass das Kind diese auf sich herabzieht, ist zu groß.
Schläft dein Enkel noch im Gitterbett, sollte ein Ausstieg aus dem Bett geschaffen werden, sobald sich das Kleine an den Stäben hochziehen kann.
Es wird sich ansonsten den Weg aus dem Bett über die Stäbe suchen und das kann gefährlich werden.
Die Matratze sollte dann auch auf der untersten Stufe platziert werden und über trittfeste Außenkanten verfügen.
Die Stäbe des Gitterbettes müssen eng genug sein, damit das Kind nicht mit dem Köpfchen festklemmen kann und damit die Füße mühelos durchgleiten können.
Wichtig:
Der Fenstergriff muss gesichert sein!
Bitte einen abschließbaren Griff verwenden, damit das Kind das Fenster nicht selbst öffnen kann.
Sicheres Badezimmer für die Enkelkinder
Wasser ist toll!
Allerdings kann es auch gefährlich sein:
Lass dein Enkelkind daher nie unbeaufsichtigt in der Badewanne spielen, solange es noch nicht sicher schwimmen kann.
Auch danach sollte eine Anti-Rutschmatte auf den Wannenboden gelegt werden, damit sich das Kind hier nicht durch Ausrutschen verletzt.
Auch in die Dusche gehört eine Matte, die das Ausrutschen verhindert.
Kontrolliere immer die Wassertemperatur, vor allem dann, wenn dein Enkel schon in der Wanne sitzt und das Wasser noch einläuft.
Kinder merken nicht, wenn es langsam zu heiß wird.
Gefährliche Gegenstände wie Nagelscheren, Rasierzeug, Nagelfeilen und ähnliche Dinge gehören in einen abschließbaren Badezimmerschrank.
Bitte nicht den Schlüssel stecken lassen!
Auch die Toilette kann zur Gefahrenquelle werden.
Kleine Kinder sollten unbedingt einen Kindersitz bekommen, der einfach auf den normalen Sitz aufgesteckt wird.
Ein Hocker sorgt dafür, dass die Toilette in erreichbare Höhe kommt.
Wichtig ist, dass das Kind sich irgendwo festhalten kann, damit es nicht beim Umdrehen auf dem Hocker stürzt.
Bitte auf einen WC-Stein verzichten, es gab schon Kinder, die diesen abgepfriemelt, gegessen und sich schwer vergiftet haben!
Sichere Spielsachen bei den Großeltern
Alle Spielsachen sollten geprüft und somit nicht gesundheitsschädlich sein.
Achte auf Prüfsiegel und Öko-Test-Label.
Beim Spielzeug gilt generell:
Weniger ist mehr!
Investiere lieber in sehr hochwertiges und ungefährliches Spielzeug als in billige Massenware aus China.
Plüschtiere aus unbedenklicher Produktion sind zum Beispiel bei Teddy Hermann oder Steiner zu bekommen – die Größen- und Artenauswahl ist hier riesig!
Auch Holzbausteine sind inzwischen aus nachhaltiger Produktion erhältlich und selbst dann ungefährlich, wenn ein Kleinkind daran lutscht.
Farben und Lacke dürfen sich nicht lösen, sie müssen speichelecht sein.
Weichmacher sind inzwischen verboten, leider aber immer noch in einigen Spielzeugen enthalten.
Nachziehtiere oder anderes Spielzeug mit Schnüren sollten nur kurze Schnüre haben, damit sich dein Enkel damit nicht strangulieren kann.
Achte darauf, dass dein Enkelkind altersgerechtes Spielzeug hat, denn damit lassen sich auch zahlreiche Gefahren verhindern.
Der Stabilbaukasten mit seinen kleinen Schräubchen und Muttern ist für Kleinkinder, die noch alles verschlucken können, völlig ungeeignet!
Kontrolliere auch regelmäßig, ob die Spielzeuge noch intakt sind, und sortiere beschädigte Spielsachen aus.
Ja, dann kann das unbeschwingte und sichere Spielen mit Opa, Oma und Enkel losgehen!
Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
Aus dem Themenbereich: Großeltern
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