Ob nun Oma oder Opa den 70. Geburtstag feiern: Sketche kommen immer gut an und sind vor allem in Familien mit Enkelkindern eine gute und unterhaltsame Idee. Mit einiger Vorbereitung lassen sie sich sehr gut bei den entsprechenden Geburtstagsfeiern aufführen und sorgen dafür, dass diese Party ein erinnerungsträchtiger Anlass wird.

Was ist ein Sketch?

Das Filmlexikon der Uni Kiel beschreibt einen Sketch als kurze, isolierte Szene von kurzer Dauer und schreibt ihm eine humoristische Funktion zu. Im Prinzip ist es die Kurzform einer Komödie, die sich auf einen Schauplatz und einen Dialog beschränkt. Bei diesem geschauspielerten Witz agieren meist nur ein bis zwei Personen, selten sind es mehr als vier. Sie alle sind den Zuschauern bekannt und verkörpern bestimmte Typen. Der Dialog zwischen ihnen ist kurz und knapp, die Mimik darf unterstützend eingesetzt werden. Alles ist überspitzt dargestellt, jede Handlung und jedes Wort zielt auf die Pointe ab. Trocken bis lakonisch und gern wenig zimperlich mit den Themen – so stellen sich Sketche als toller Tipp zur Unterhaltung auf einer Geburtstagsparty (wie beim 70. Geburtstag der Großeltern) dar.

Sketch zum 70. Geburtstag

Was braucht ein Sketch?

Ein guter Sketch braucht nicht viel, um wirken zu können. Was er allerdings benötigt, ist ein großes Maß an Vorbereitung.
Du musst zum Beispiel wissen, worüber du eigentlich sprechen willst.
Überlege dir eine Pointe und schreibe den Sketch um diese herum.

Außerdem brauchst du Folgendes:

  • Schauplatz
  • Requisiten
  • Kostüme
  • Darsteller
  • Manuskript
  • Musik

Überlege dir, ob die Zuschauer mit eingebunden werden sollen. Anlässlich des 70. Geburtstags von Oma oder Opa kann das durchaus sinnvoll sein, denn so kann eine Art gemeinsamer Rückblick auf bestimmte Situationen entstehen.

Mögliche Inhalte für Sketche zum 70. Geburtstag

Mögliche Inhalte für einen Sketch zum 70. Geburtstag sind vielfältig, es ist lediglich wichtig, rechtzeitig mit der Ideensammlung zu beginnen.
Wenn die Enkel einen Sketch für ihren Großvater aufführen wollen, sollten sie sich Antworten auf folgende Fragen überlegen, denn mit dieser Hilfe findet sich ein passendes Thema:

  • Welche Situationen oder Dialoge sind mit Opa typisch?
  • Was findet Opa besonders lustig?
  • Gibt es etwas, das Opa immer wieder erzählt und worüber er sich amüsieren kann?
  • Gibt es Begebenheiten aus Opas Jugend oder der Kennenlernzeit mit Oma, die sich aufgreifen lassen?
  • Macht sich Opa gern über bestimmte Dinge lustig, die das Alter betreffen (Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Erben etc.)?

Wichtig: Niemand darf sich am Ende „auf den Schlips getreten“ fühlen. Das Ziel ist es, dass die Zuhörer und vor allem Opa lachen.
Daher werden alle Themen, die verletzen oder beleidigen könnten, außer Acht gelassen. Es ist hilfreich, bereits beim Schreiben des Entwurfs des Sketches zu wissen, wer zu den Gästen gehören wird, um notfalls einige Themenbereiche streichen zu können.
Bitte unbedingt Rücksicht nehmen!
Eine Pointe „um jeden Preis“ wird einen fahlen Beigeschmack und den Ärger einiger Zuhörer zur Folge haben.

Verschiedene Vortragsweisen sind möglich

Ihr könnt euren Sketch auf einer kleinen Bühne vorführen, wenn Opa seinen Geburtstag in einer Gaststätte feiert. Andernfalls sollte ein kleiner, freier Bereich geschaffen werden, sodass die Gäste allesamt eine gute Sicht auf das Geschehen haben.

Vielleicht soll der Sketch auch nicht mit Menschen dargestellt werden, sondern mit Puppen?
Nutzt doch ein Puppentheater und Handpuppen, um die lustigen Szenen aus Opas Leben noch einmal zu zeigen.
Selbst mithilfe eines Kamishibai ist dies möglich, allerdings wird das Herstellen der dafür nötigen Bildkarten sehr aufwendig sein. Hierfür braucht ihr deutlich mehr Vorbereitungszeit.

Der Sketch kann zudem als Video aufgenommen werden, was den Vorteil hat, dass die nötigen Laienschauspieler (meist die Kinder und Enkelkinder des Jubilars) weniger mit Lampenfieber zu kämpfen haben. Das Video wird dann einfach bei der Geburtstagsfeier eingeblendet.

Beispiel für einen Sketch zum 70. Geburtstag

Bei dem folgenden Sketch „Der Nächste, bitte!“ geht es um einen Besuch beim Hausarzt. Der kann bei einem älteren Menschen schon häufiger anstehen, was durchaus auf die Schippe genommen werden kann, wenn es um eine lustige Einlage bei der Feier anlässlich des 70. Geburtstags geht. Am Ende stellt sich dann die Frage, ob so etwas auch privat versicherten älteren Menschen passieren kann:

Doktor: Der Nächste, bitte!

Opa: Guten Tag, Herr Doktor.

Doktor: Guten Tag, Herr …?

Opa: HIER OPAS NAMEN EINFÜGEN

Doktor: Fühlen Sie sich heute krank, Herr xx?

Opa: Ja, aber woher wissen Sie das?

Doktor: Ein guter Arzt bekommt das gleich beim Betreten der Praxis mit.

Opa: Sie sind ja auch Arzt, hier kommen doch auch nur Kranke her.

Doktor: Wie äußert es sich bei Ihnen?

Opa: Was denn?

Doktor: Ihre Krankheit. Wir haben doch eben darüber gesprochen, dass Sie krank sind. Haben Sie das etwa vergessen?

Opa: Äh, nein. Also, wenn ich morgens aufstehe …

Doktor: Wann stehen Sie denn auf?

Opa: Äh, um 05:45 Uhr.

Doktor: Oh, warum? Das ist ja furchtbar früh!

Opa: Na ja, wissen Sie, ich muss morgens noch zum Bäcker, Brötchen für meine Frau holen, sonst …

Doktor: Okay, okay. Sie sind ja nicht hergekommen, um über den Besuch beim Bäcker zu sprechen. Und Aufstehen müssen alle zeitig. Finden wir nun heraus, was Ihnen sonst noch fehlt.

Opa: Ähm, also, bei mir sticht es morgens nach dem Aufstehen in der Nierengegend.

Doktor: Und das tut furchtbar weh, oder?

Opa: Woher wissen Sie das?

Doktor: Ich habe doch schon gesagt, dass ein guter Arzt so was sieht.

Opa: Ähm, ja, Entschuldigung. Also, wenn es dann so sticht …

Doktor: Das hatte ich auch mal. Tat furchtbar weh, ist aber schon lange her.

Opa: Ja, bei mir ist es auch ganz furchtbar. Was haben Sie dagegen gemacht?

Doktor: Wogegen?

Opa: Gegen das Stechen in der Nierengegend?

Doktor: Gar nichts, sie gingen von allein wieder weg.

Opa: Erstaunlich.

Doktor: Herr xx?

Opa: Ja?

Doktor: Was fehlt Ihnen sonst noch?

Opa: Hä? Sonst noch?

Doktor: Sie sind doch nicht wegen einer Nierensache zu mir gekommen, wenn die von allein wieder weggehen kann?

Opa: Nein, doch, oder … Ich weiß nicht. Die Schmerzen sind schon stark.

Doktor: Haben Sie Husten?

Opa: Husten?

Doktor: Ja, wie bei Lungenentzündung oder Tuberkulose.

Opa: Nein. Ich bin nur wegen den Nieren …

Doktor: Die Nieren haben nichts mit dem Husten zu tun.

Opa: Aber ich habe doch gar keinen …

Doktor: Also bitte, ob es da einen Zusammenhang gibt, müssen Sie schon die Spezialisten klären lassen.

Opa: Ja, gut, da haben Sie recht.

Doktor: Also, dann verschreibe ich Ihnen jetzt was gegen den Husten und wir schauen, ob es in drei, vier Tagen wieder besser ist.

Opa: Äh, ja, gut. Danke, Herr Doktor.

Doktor: Aber selbstverständlich. Ich erfülle doch nur den Eid des Hippokrates und meine Pflicht gegenüber den Menschen.

Opa: Von dem hab ich schon gehört.

Doktor: Ah, ein Laienmediziner. Aber bitte nicht selber rumpfuschen und irgendwas einnehmen, was nichts mit Ihrer Erkrankung zu tun hat!

Opa: Äh, ja. Danke noch mal. Auf Wiedersehen!

Doktor: Der Nächste, bitte!

Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
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