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Die eigenen Eltern sind eine Selbstverständlichkeit. Sie waren und sind immer da, können bei allen Unklarheiten befragt werden.
Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem sich die meisten Kinder fragen, ob sie Mama und Papa überhaupt richtig kennen.
Es geht nicht darum zu wissen, wann diese geboren und wie oft sie verheiratet waren.
Vielmehr ist von Interesse, welche Wünsche die Eltern hatten, ob sich diese in ihrem Leben erfüllt haben oder ob sie noch zu verwirklichende Träume haben. Irgendwann tritt Angst an die Stelle der Überlegungen und die Frage, ob denn noch genügend Zeit bleibt, um all das herauszufinden, steht im Raum.
Dabei sind die gesuchten Antworten nicht unwichtig, sagen sie doch ein Stück weit etwas über die eigene Person aus und wie ein Mensch zu dem werden konnte, der er ist.
Doch mit welchen Fragen sollten Kinder beginnen?
Was ist wichtig, was führt weiter und welche Themen könnten sogar wehtun?
1. Die richtigen Fragen an die Eltern stellen
Fakt ist, dass Antworten Zeit brauchen.
Umso mehr, je persönlicher sie sind: Es ist daher nicht möglich, einfach bei den Eltern anzurufen und eine Frageliste durchzustellen. Diese würde vielleicht sogar beantwortet werden, doch mehr als ein paar oberflächliche Antworten würden nicht herauskommen.
Sinnvoller ist es, die Zweisamkeit zu suchen.
Gespräche zwischen einem Kind und der Mutter oder dem Vater sollten in einem vertrauten Rahmen stattfinden und dürfen nicht nach dem Motto „Jetzt aber!“ erfolgen.
Es sollte kein Termin drängen, keine Telefonanrufe ankommen und das Smartphone ist nun tabu.
Ein solches Gespräch zwischen den Eltern und dem erwachsenen Sohn bzw. der Tochter kann nicht erzwungen werden. Der Sohn bzw. die Tochter sollten sich genau überlegen, warum sie etwas wissen wollen.
Teilweise können dabei auch Themen angesprochen werden, die vielleicht eher verdrängt wurden bzw. in der Hektik des Alltags stets untergingen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zum Geburtstag von Mutter oder Vater ein Essen mit der Familie auszumachen.
Hier treffen sich nur Eltern und Kinder, die Feierlichkeit wird somit im kleinen Rahmen abgehalten. Geredet werden darf nur über die Familie.
Typische Fragen an den Vater bzw. Mutter könnten diese sein:
- Was hast du als Kind geliebt?
- Welchen Unsinn hast du als Jugendlicher angestellt?
- Hast du etwas Verbotenes getan?
- Welche Eigenschaft mochtest du schon immer an dir selbst?
- Welche deiner Eigenschaften konntest du noch nie an dir selbst leiden?
- Gibt es etwas, das dich wirklich glücklich macht?
- Was machst du, wenn du allein und unglücklich bist?
2. Unsere Buchempfehlung „Fragen an die Eltern“
Zudem legen wir euch diese beiden Bücher mit Fragen an Mutter und Vater ans Herz, sie können eine tolle Hilfestellung geben:
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Das Buch, das bleibt: 100 Fragen an meinen Vater
2.1 Das Buch, das bleibt: 100 Fragen an meinen Vater
Autor: Stephan Schäfer
Wer weiß schon genau, welche Träume der eigene Vater einst hatte, was er am liebsten mag und wie er sich in bestimmten Situationen fühlt?
Das vorliegende Buch bietet Hilfestellung für die Biografiearbeit und präsentiert 100 Fragen, mit denen ein generationsübergreifendes Nachspüren möglich ist.
Das Buch ist ein ideales Geschenk und das perfekte Ausgangsmaterial, um mit dem Vater ins Gespräch zu kommen.
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Das Buch, das bleibt: 100 Fragen an meine Mutter
2.2 Das Buch, das bleibt: 100 Fragen an meine Mutter
Autor: Stephan Schäfer
Mit 100 Fragen zu einem besseren Verständnis für die eigene Mutter?
Das vorliegende Buch ist das Pendant zu den 100 Fragen, die auch an den Vater gestellt werden können.
Drei große Lebensbereiche werden näher beleuchtet und erlauben ein besseres Verständnis des Kindes für die Mutter, ihre Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen.
Mithilfe der Fragen entstehen tiefgründige Gespräche, die auch das eigene Selbst besser erklären.
3. Auflistung von Fragen für ein Gespräch mit den Eltern
Im Folgenden listen wir zahlreiche Fragen auf, die als Rahmen für ein derartiges Gespräch dienen und natürlich jederzeit erweitert werden können.
Mit den richtigen Fragen wird es deutlich leichter, ein Verständnis für die Elterngeneration und speziell für die eigenen Eltern zu entwickeln.
Dabei ist es hilfreich, einige große Kategorien zu benennen, denen die einzelnen Fragen zugeordnet werden können.
Es entsteht eine bessere Übersicht über das, was war, was aktuell ist und was noch kommen könnte.
Wir haben einige spannende Fragen zu verschiedenen Bereichen zusammengetragen, die du als Anregung nutzt und natürlich jederzeit erweitern kannst:
3.1 Fragen zum Jetzt und Heute an den Vater / an die Mutter
- Wo fühlst du dich wohl (zum Beispiel zu Hause, auf Reisen, beim Sport, an einem bestimmten Urlaubsort etc.)?
- Wobei vergisst du alles um dich herum?
- Wovor hast du Angst?
- Was erfüllt dich mit Hoffnung?
- Was machst du, wenn es dir gut/schlecht geht und niemand dich sieht?
- Welche Angewohnheiten hast du?
- Wohin möchtest du gern noch einmal reisen?
- Welche Eigenschaften magst du/magst du nicht an dir?
- Was sind deine Lieblingsblumen/-filme/-songs/-dichter/-schauspieler/-musiker/-tiere?
- Was vermisst du in deinem Leben?
3.2 Du und die Liebe
- Wer war deine erste große Liebe?
- Warum ist sie zerbrochen?
- Hattest du je richtig schmerzhaften Liebeskummer?
- Was hat dich am meisten an Mama/Papa fasziniert?
- Was liebst du noch heute an Mama/Papa?
- Was nervt dich noch heute an Mama/Papa?
- Was ist deine eigene größte Schwäche als Partner?
- Was ist deine eigene größte Stärke als Partner?
- Was macht die große Liebe aus?
- Wann muss man sich trennen, wann ist Zeit, Schluss zu machen?
- Was gehört zu einer guten Beziehung?
- Bereust du etwas in Liebesdingen?
3.3 Du und ich
- Was empfindest du, wenn du Kinderbilder von mir siehst?
- Bist du gern Mutter/Vater?
- Womit habe ich dir die größte Freude gemacht?
- Womit habe ich dir den meisten Kummer bereitet?
- Was magst du/nervt dich an mir?
- Worin ähneln wir uns?
- Was ist deine größte Stärke als Mutter/Vater?
- Was ist deine größte Schwäche als Mutter/Vater?
- Worin erkennst du dich bei mir wieder?
- Denkst du, du warst eine gute Mutter/ein guter Vater?
- Was haben wir als Familie gut hinbekommen?
3.4 Du und dein Leben
- Was ist in deinem Leben am besten geworden?
- Was war deine größte Krise?
- Wofür hättest du dir mehr Zeit nehmen sollen?
- Wofür hast du Zeit verschwendet?
- Gibt es jemanden, bei dem du dich entschuldigen möchtest?
- Wann warst du am glücklichsten? Wie alt warst du?
- Was war das Beste, das dir je passiert ist?
- Hast du schon mal etwas Verbotenes gemacht?
- Gibt es Menschen, die du immer vermissen wirst?
- Gibt es jemanden, bei dem du froh bist, dass er aus deinem Leben verschwunden ist?
- Könntest du dir ein anderes Leben vorstellen?
- Hast du schon mal etwas sehr Mutiges für jemand anderen getan?
- Hast du Freunde, die dich schon ein Leben lang begleiten?
3.5 Du und deine Eltern
- Hatten deine Eltern einen bestimmten Beruf für dich vorgesehen?
- Wie haben dich deine Eltern behandelt und erzogen?
- Fühltest du dich von deinen Eltern verstanden?
- Hast du das Gefühl, eine gute Kindheit gehabt zu haben?
- Was würdest du dir heute von deinen Eltern wünschen?
- Haben dich deine Eltern immer unterstützt?
- Haben deine Eltern deine Talente gefördert?
- Gibt es etwas, das du von deinen Eltern erfahren und an mich/uns weitergegeben hast?
- Gibt es Familientraditionen?
4. Fragen an die Eltern mit Bedacht wählen
Schon beim Lesen der oben genannten Fragen wird deutlich, um wie vieles persönlicher die individuelle Fragestunde mit den Eltern werden wird. Es geht darum, nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sondern tatsächlich den Menschen, die Persönlichkeit und die Gefühle der Mutter oder des Vaters zu erforschen. Damit wiederum ist ein besseres Verständnis für Handlungs- und Verhaltensweisen der Eltern möglich.
Es ist wichtig, die Fragen mit Bedacht zu wählen. Was soll dabei herauskommen? Diese Frage steht vor der eigentlichen Fragestellung.
Wer seine Mutter oder seinen Vater mit den oben genannten Fragen konfrontiert, sollte damit rechnen, dass nicht in jedem Fall eine Antwort kommen wird, denn sie sind sehr persönlich und können mitunter an der Schmerzgrenze kratzen.
Dies gilt im Übrigen auch umgekehrt, denn wer danach fragt, wann er oder sie die Eltern am meisten enttäuscht hat und eine ehrliche Antwort darauf bekommt, wird sich vielleicht angegriffen, getroffen oder vielleicht sogar „angeklagt“ vorkommen.
Wichtig ist, Fragen, bei denen die Eltern nicht antworten wollen, auf sich beruhen zu lassen. Das Gespräch im Rahmen der Biografiearbeit soll für alle Beteiligten schön und entspannt sein, negative Gefühle sollen dabei nicht aufkommen.
Gleichzeitig hilft das Teilen eventuell schmerzhafter Erfahrungen, das Band zwischen Eltern und Kind noch enger werden zu lassen.
5. Die persönliche Bindung stärken
Fragen wie „Was würdest du gern noch erleben?“, zeugen nicht nur von Interesse. Die Antworten darauf geben auch die Möglichkeit, den Eltern etwas zurückzugeben, von dem ein Kind bis dato vielleicht nicht einmal wusste, dass es ein Traum der Mutter oder des Vaters ist. Vielleicht kann sich daraus auch ein gemeinsames Erlebnis ergeben?
Auch Fragen, bei denen die Erfahrung der Eltern im Vordergrund steht („Welchen Rat kannst du mir geben?“) sind hilfreich, um ein tieferes Verständnis zu entwickeln. Sie zeigen, dass ein Kind (der bei der Biografiearbeit sicherlich bereits ein Erwachsener ist) daran interessiert ist, die Erfahrungen der Eltern zu nutzen.
Gerade das kommt im Alltag häufig zu kurz und viel später, wenn die Eltern nicht mehr da sind, wünschen sich viele, dass sie Mama oder Papa noch einmal um Rat fragen könnten.
Daher: Redet unbedingt zu Lebzeiten miteinander, fragt euren Eltern die berühmten Löcher in den Bauch und nutzt die gemeinsame Zeit, um euch bestmöglich kennen- und verstehen zu lernen.
Betrifft:
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Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
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