geeignete Spielformen für Opa, Oma und Enkel
Geeignete Spielformen für Kinder
Manche Spiele, mit denen sich Kinder die Zeit vertreiben, scheinen durchaus fragwürdig zu sein und weder deren Inhalt noch der entwicklungsphysiologische Nutzen erschließt sich für einen erwachsenen Beobachter.
Opa und Oma sollte sich daher für die gemeinsame Zeit mit dem Enkelkind Spiele überlegen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch gewinnbringend sind.
Natürlich muss nicht jedes Spiel unter dem Motto des Nutzens und der Sinnhaftigkeit stehen – Herumblödeln ist immer erlaubt!
Die folgenden Spielformen sind für dein Enkelkind sicherlich wunderbar geeignet:
Patsch! – ein schnelles Reaktionsspiel
1. Reaktionsspiele
Sobald Kinder ihren Körper kennen, sollten sie an Reaktionsspiele herangeführt werden.
Sie trainieren damit ihre Reaktion und steigern die Konzentrationsfähigkeit.
Ganz nebenbei wird die geistige und körperliche Beweglichkeit trainiert.
Kinder ab ca. vier Jahren finden Tanz- und Abklatschspiele, Fangen, Plumpssack und Ballspiele toll.
2. Gruppenspiele
Damit Gruppenspiele möglich sind, musst du ein paar Kinder finden, die mitmachen.
Vielleicht hast du auch mehrere Enkel, die du dafür begeistern kannst?
Die Kinder lernen dabei, sich gegenseitig zu helfen, auf Regeln zu achten und auch einmal verlieren zu können.
Rücksichtnahme, Selbstbeherrschung und Fairness werden von Kindern ab vier Jahren bei Brett- und Wettspielen, Rollen- und Ratespielen geübt.
3. Bewegungsspiele
Kinder müssen sich bewegen können, denn sie trainieren damit ihre motorischen Fähigkeiten ebenso, wie sie ein seelisches Gleichgewicht finden.
Es ist daher wichtig, dass dein Enkel immer die Möglichkeit hat, sich genügend zu bewegen.
Wir stellen hier ausführlich Bewegungsspiele für Drinnen und Draußen vor.
Nicht körperlich ausgelastete Kinder werden schlecht gelaunt, können sich nicht konzentrieren und fühlen sich nicht im Gleichgewicht.
Das gilt für Kinder ab dem Zeitpunkt, an dem sie sich bewegen können – manche drehen sich schon mit drei Monaten auf den Bauch und wollen bereits jetzt nicht in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt werden.
4. Entspannungsspiele
Auch wenn sich Kinder liebend gern bewegen, brauchen sie doch ab und zu die Möglichkeit, unter Anleitung Beruhigung zu finden.
Entspannungsspiele sind dafür hervorragend geeignet und sind bereits für Kinder ab zwei bis drei Jahren optimal.
Fantasiereisen, kleine Entspannungsübungen, Spiele mit Seifenblasen oder Badeschaum sind ideal, um den Stress des Tages oder einer bestimmten Situation abzumildern.
Selbst das Schütten von Wasser von einer Schüssel in eine andere wirkt beruhigend und kann so mancher Stresssituation die Schärfe nehmen.
5. Konstruktions- und Konzentrationsspiele
Bei Konstruktionsspielen lernen Kinder, sich Raum und Materialien vorzustellen.
Sie finden heraus, was sie tun können, um ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten, um ein Haus mit Lego zu errichten oder eine Figur aus Magneten aufzubauen.
Konstruktionsspiele fördern das räumliche Vorstellungsvermögen, die Konzentration und lassen Kinder Gesetzmäßigkeiten erkennen.
Ab ca. fünf Jahren ist dein Enkel alt genug für Bausteine und Co., doch bereits kleine Kinder ab 1,5 Jahren erfreuen sich an Steckspielen und ersten Memoryspielen.
6. Sprachspiele
Kinder müssen umfangreiche Möglichkeiten bekommen, um sich auszudrücken.
Schon ab einem Alter von zwei Jahren haben sie einen erstaunlich großen passiven Wortschatz und verstehen Geschichten und Märchen.
Selbst können sie sich immer besser ausdrücken und erweitern im Spiel ihre Sprachkompetenz.
Betrachte mit deinem Enkel Bilderbücher, erzähle ihm Geschichten und lass dir alles erklären, was das Kind gerade baut oder malt.
7. Spaßspiele
Spaßspiele lassen sich am besten in einer Gruppe erleben, wobei das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.
Wenn ein Kind Quatsch macht und die anderen darüber lachen, stärkt das das Selbstbewusstsein des Kindes und ist eine wichtige Erfahrung emotionaler Art.
Kinder ab drei Jahren lieben derartige Spiele und sind zum Beispiel für Wasserspiele für Kinder im Garten, das Erfinden unsinniger Wörter oder für Spaßkämpfe immer zu haben.
8. Rätsel, Quiz- und Wissensspiele
Kinder lieben Rätsel, Quiz- und Wissensspiele.
Sie haben dabei das Gefühl, dass das eigene Wissen auf die Probe gestellt wird.
Gleichzeitig erweitern sie nebenbei ihr Wissen.
Das Kind muss aber immer das Gefühl haben, dass es die gestellte Aufgabe auch meistern kann, andernfalls werden sich Frustration und Unlust bemerkbar machen.
Ratespiele erweitern aber nicht nur das Wissen und den Wortschatz, sondern wirken auch positiv auf Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit.
„Ich sehe was, was du nicht siehst“, Farbenraten, Märchenraten oder ähnliche Spiele sind für Kinder ab vier Jahren ideal.
9. Übungsspiele
Kinder saugen die Eindrücke aus ihrer Umwelt geradezu in sich auf, sammeln in jeder Situation Erfahrungen und lernen bei allem, was sie tun.
Neues wird durch Ausprobieren und Wiederholen geübt, daher sind Übungsspiele ideal für Kinder. Die auditive Wahrnehmung wird sogar schon vor der Geburt gefördert, wenn zum Beispiel die werdende Mama eine Spieluhr auf den Bauch legt.
Später dann begreifen Kinder ihre Umwelt wortwörtlich, sie lernen alle Gegenstände durch Anfassen kennen.
Durch Sinneserfahrungen bauen sich Gefühle auf, die wiederum mit einem bestimmten Gegenstand oder mit einer Situation verbunden werden.
Betrachte mit deinem Enkel künstlerische Werke, hört Musik, macht Experimente und kostet verschiedene Lebensmittel – die Palette an Möglichkeiten ist schier unendlich!
10. Experimentierspiele
Physikalische Gesetzmäßigkeiten lassen sich wunderbar über Experimente erkennen, auch naturwissenschaftliche Erfahrungen werden darüber ganz leicht möglich.
Kinder lernen, genau zu beobachten und sich zu konzentrieren, sie müssen Anweisungen bzw. Experimentierabfolgen genau befolgen und ihren Wunsch nach Aktivität einen Moment zurückstellen.
Sorge dafür, dass dein Enkel ausreichend verschiedene Materialien zur Verfügung hat, und sammle Ideen für altersgerechte Experimente.
Solche lassen sich übrigens schon mit Kleinstkindern ab sechs Monaten durchführen – Sand, Eis, Ästchen, Watte oder andere Naturmaterialien werden schon diesem Alter liebend gern entdeckt.
11. Rollenspiele
Rollenspiele kennen wir alle und sehen sie auch alltäglich bei den Kindern.
Diese spielen die Welt der Erwachsenen nach, wechseln in verschiedene Geschlechterrollen, Berufe und Lebenslagen.
Schon ab dem ersten Lebensjahr beginnen die Kleinen damit, die Welt der Großen nachzuempfinden und machen unterschiedliche Erfahrungen dabei.
Wichtig:
Schränke deinen Enkel dabei nicht ein, das Kind soll ruhig alle Rollen annehmen dürfen, die es mag!
Lese hierzu auch unseren Beitrag: Rollen- und Fantasie-Spiele
12. Musikspiele
Kinder lieben Musik und entwickeln bereits im Kleinkindalter gewisse Vorlieben für Musikstile und Rhythmen.
Angesprochen wird mit Spielen wie Trommeln (auch gern auf Töpfen!), Musikhören, Kreisspielen, Tanzen und Singen der gesamte soziale und emotionale Bildungsbereich.
Durch Musik können auch andere Erfahrungen besser aufgenommen und verknüpft werden.
Lese hierzu auch unseren Beitrag: Kinder musikalisch fördern
13. Wahrnehmungsspiele
Kinder möchten ihre Beobachtungen mitteilen und sie mit anderen teilen.
Sie brauchen die Bestätigung, dass andere auch manche Dinge gesehen, gerochen, gefühlt haben. Sie wollen ihre eigenen Erfahrungen vergleichen und erweitern damit auf spielerische Art die eigene Wahrnehmungsfähigkeit.
Beobachte doch einmal mit deinem Enkel Käfer oder Ameisen, spürt den Wind, spielt Verstecken oder beobachtet Dinge in der Natur.
Soziale Spielformen
Die Spielformen im Kindergarten zielen auf die Verbesserung der sozialen Kompetenz ab.
Erzieher und Erzieherinnen sind darauf geschult, mit Wut- und Trotzanfällen umzugehen oder auch schüchterne Kinder aus ihrem Schneckenhaus zu holen.
Doch was machen Oma und Opa, wenn der kleine Wutteufel tobt?
Ohne pädagogische Ausbildung ist es oft schwer, im Sinne des Kindes zu handeln.
Hilfreiche Ratgeber sind Bücher, die nicht nur für Betreuende in der Kita, sondern auch für Großeltern wertvolle Anleitungen bieten.
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Mitmachbuch für Kinder – Ich muss nicht wütend sein
„Ich muss nicht wütend sein: Das Mitmachbuch für Kinder“
50 unterhaltsame Übungen, um in jeder Situation ruhig und freundlich zu bleiben
Autor: Samantha Snowden
Verlag: Yes Publishing
Kinder sollten frühzeitig lernen, mit ihrer Wut richtig umzugehen.
Starke Emotionen überwältigen die Kleinen häufig, dann wird es schwer, vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Das vorliegende Buch ist für Kinder ab sieben Jahren geeignet und enthält 50 hilfreiche Übungen, mit denen sich Wut leichter bewältigen lässt.
Großeltern und Erziehende erfahren zudem, wie sie den Kindern dabei helfen können, in verschiedenen Situationen freundlich zu bleiben – zu sich und anderen.
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Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
Beitrag aus dem Themenbereich: Spielen mit Kindern
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