Kleben von Werkstoffen mit einem Alles-, Kraft-, Hart- oder Heißkleber
1. Verschiedene Werkstoffe erfordern unterschiedliche Klebstoffe
Holzleim ist nicht immer die beste Wahl, selbst beim Kleben von Holz nicht.
Die folgenden Kleberarten kommen zum Basteln und Werken infrage:
Alleskleber -> trocknet transparent, einseitig aufzutragen, elastischer Klebefilm für Filz, Leder, Kork, Papier, Pappe und Stoff
Kraftkleber -> trocknet transparent, ein- oder beidseitig aufzutragen, nach kurzem Antrocknen beide Teile aufeinanderpressen, elastischer Klebefilm für Holz, Textil, Filz, Leder, Keramik, Stein, Gummi, Metallfolie und Porzellan
Hartkleber -> trocknet transparent, für Kleinteilklebungen geeignet, einseitig aufzutragen, trägt stark auf für Holz, Metallfolie, Pappe, Karton, Papier und Balsaholz
Heißklebepistole -> für alle nicht wärmeempfindlichen Materialien, einseitig aufzutragen, sehr kurze Trocknungszeit, vor allem für Kleinteile geeignet für alle kleinen Accessoires und Verbindungen aus Holz
Holzleim -> einseitig aufzutragen, wird sehr fest, als Expressleim erhältlich, teilweise mit Lösungsmitteln, auf wasserfester Basis für die Anwendung draußen geeignet für Holz, Pappe, Filz, Kork und Karton
2. Kurze Übersicht der Kleber
Sollen Kunststoffe miteinander verklebt werden, stellt das eine besondere Herausforderung dar. Wird der unpassende Kleber verwendet, ist es durchaus möglich, dass dieser das Material regelrecht auffrisst – eine starke Hitzeentwicklung ist das erste Anzeichen dafür.
Daher ist es wichtig, dass Du zuerst herausfindest, um welchen Kunststoff es sich handelt. Heiß- und Kraftkleber können meist eingesetzt werden, für Weichkunststoffe wie PP und PE ist ein spezieller Kunststoffkleber erforderlich. Normaler Klebstoff ist nicht geeignet, er ist durch die glatten Oberflächen des Kunststoffs überfordert.
Alleskleber und Papierkleber
2.1 Alleskleber und Papierkleber
Alleskleber ist ein Nassklebstoff, der als Bindemittel für zahlreiche Materialien verwendet werden kann. Er ist aber nicht für Styropor oder Polyethylen geeignet, hier ist die Haftfähigkeit nicht ausreichend gegeben. Zudem ist Alleskleber bei Feuchtigkeit nicht unbedingt die beste Wahl, seine Klebkraft gibt bei Nässe auf.
Sehr nützlich ist auch 100-%-Kleber, der als universeller Alleskleber gilt. Er ist in erster Linie als Sekundenkleber bekannt. Dieser Sekundenkleber wird besonders schnell hart und reagiert hier mit dem jeweiligen Material. Vorsicht: Er klebt auch Finger zusammen und hat daher nichts in Kinderhänden zu suchen! Wirklich effizient klebt Sekundenkleber nur kleine Flächen, was mit seiner chemischen Zusammensetzung zu tun hat.
Übrigens kann auch für Papier Alleskleber verwendet werden, hier braucht es keinen speziellen Papierkleber.
2.2 Montagekleber nutzen statt Hammer und Nagel
Auf glatten Untergründen erreicht Montagekleber eine sehr hohe Festigkeit. Er kann zum Beispiel für die Anbringung eines Werkstücks an einer senkrechten Fläche benutzt werden und macht Hammer und Nagel unnötig. Metall, Ziegel, Holz und Keramik lassen sich damit wunderbar kleben. Wichtig ist aber, dass der Montagekleber rund zwölf Stunden zum Aushärten braucht. Ist einmal zu viel Kleber aus der Tube gekommen, lässt sich dieser ganz einfach mit Wasser wieder entfernen. Montagekleber ist aber nur für den Innenbereich geeignet.
2.3 Wofür Spezial- und Reparaturkleber verwenden?
Metall, Styropor, Textilien und Weichkunststoffe lassen sich mit einem speziellen Kleber sehr fest miteinander verbinden. Der flüssige Kleber wird auch gern im Bereich des Modellbaus verwendet. Spezialkleber eignet sich am besten für kleine Arbeiten, er ist nicht für große Flächen geeignet. Tipp: Dieser Kleber kann auch für Reparaturen verwendet werden! Wenn also Euer Zelt vor der Übernachtung im Garten ein Loch aufweist, kann dieses ganz einfach mit dem Spezialkleber wieder repariert werden.
Außerdem gibt es spezielle Reparaturkleber, die unter LED- oder UV-Licht hart werden, auch Kneten sind hier sehr gut geeignet.
Kleben von Werkstoffen mit einem Heißkleber
2.4 Wann den Heißkleber verwenden?
Sicherlich kennen Deine Enkel Heißkleber aus der Grundschule, dort wird im Hort scheinbar alles damit geklebt. Kleine Brandblasen sind allerdings nicht selten und sollten besser vermieden werden. Die Heißklebepistole sollte nur in die Hände größerer Kinder gegeben werden. Die Schmelzklebesticks, die hier verwendet werden, werden bis auf 200 °C erhitzt und damit flüssig. Nun kann der Kleber aufgetragen werden, wobei wichtig ist, dass die zu verklebenden Materialien diese Hitze auch aushalten können. Holz, Glas und Kunststoffe lassen sich ohne Probleme mit Heißkleber zusammenkleben.
2.5 Alles super fest mit Kraftkleber
Sollen Werkstoffe verklebt werden, die eine hohe Dichte aufweisen, ist Kraftkleber die beste Wahl. Keramik, Glas und harter Kunststoff sind geeignete Materialien, um sie mit diesem Kontaktkleber zusammenzufügen. Nach dem Bestreichen mit Klebstoff werden beide Klebeflächen zusammengedrückt und damit sehr fest miteinander verbunden. Korrekturen sind dann allerdings nicht mehr möglich. Tipp: Kraftkleber könnt Ihr sowohl für kleine Flächen und damit punktuell als auch auf großen Flächen einsetzen. PE, PTFE und PP können damit jedoch nicht geklebt werden.
2.6 Löslicher Kleber für befristete Projekte
Manchmal müssen zwei miteinander durch Kleber verbundene Teile wieder getrennt werden.
Ein Beispiel dafür sind Sperrholz-Namensschilder auf Zimmertüren, die vielleicht nicht für immer derart gekennzeichnet bleiben sollen.
Löslicher Kleber ist hierfür die beste Wahl.
Wird Holz mit Holz verbunden, kann dafür ein löslicher Holzleim verwendet werden. Auch Bastelkleber gibt es in wasserlöslicher Form, wobei hier bei der Verwendung unbedingt auf den Vermerk „wasserlöslich“ geachtet werden sollte.
Sekundenkleber kann ebenfalls wasserlöslich sein. In jedem Fall wasserlöslich ist selbst gebastelter Kleber aus Mehl und Wasser.
3. Gefahren von Klebestoffen für Kinder
Kinder lieben Klebstoff und können damit die tollsten Sachen basteln.
Was sie nicht wissen:
Klebstoffe sind giftig und enthalten unter anderem pilzabtötende Stoffe und Weichmacher.
Ein weiteres Problem sind die leichtflüchtigen Klebstoffanteile, die Schleimhautreinzungen, Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen können. Sie stehen sogar unter dem Verdacht, krebserregend zu sein.
Bei der Verwendung von Klebstoff sollte darauf geachtet werden, dass der Raum stets gut belüftet ist und dass das Kind nicht zu lange mit den Klebern hantiert.
4. Bastelkleber für Kinder
Es gibt Unmengen an Bastelkleber für Kinder:
Klebesticks, Kleberstifte und Flüssigkleber sind drei Beispiele dafür.
Häufig ist der Zusatz „lösungsmittelfrei“ auf der Verpackung zu lesen. Lösungsmittelfreie Klebstoffe sind anderen Klebern mit Lösemitteln vorzuziehen, weil sie die Atemluft weniger belasten.
Gern werden auch Heißklebepistolen im Kindergarten- und Hortbereich verwendet.
Sie haben den Vorteil, dass sie ein punktgenaues Kleben verschiedener Materialien erlauben und dass der Kleber rasch aushärtet.
Wir haben den Mucki Kinderkleber von Kreul getestet und sind zu einem positiven Ergebnis gekommen: Universell einsetzbar und geruchlos ist der glasklare Kleber für Holz und Papier zu nutzen.
Der Kleber ist wasserlöslich und ab 30 °C kann er aus fast allen Textilien herausgelöst werden. Dank dermatologischer Tests ist der Kreul Kinderkleber unbedenklich bei Kontakt mit der Haut. Ein weiterer Vorteil ist die gute Klebkraft von Glitter, Sand und Naturmaterialien, sodass kleine Bastelkünstler uneingeschränkt ans Werk gehen können.