1. Zehn Tipps zum richtigen Nageln

Nageln sieht sehr einfach aus und ist es in den meisten Fällen auch.
Nagel ansetzen, mit dem Hammer zielen (und treffen!) und ins Holz schlagen.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass auch das bloße Einschlagen eines Nagels durchaus seine Tücken haben kann.

Daher an dieser Stelle einige Werktipps, wie du es dir leichter machen kannst:

Stauchen des Nagels vor dem Einschlagen
Stauchen des Nagels vor dem Einschlagen

1. Tipp: Stauchen des Nagels

Manche Nägel spalten mit ihrer Spitze das Werkstück, was vor allem passiert, wenn dieses aus sehr weichem Holz besteht.
Stauche den Nagel daher vor dem Einschlagen, indem du ihn umdrehst und mit dem Hammer leicht auf seine Spitze schlägst.
Bitte nicht auf dem Werkstück arbeiten, der Nagelkopf würde hier Schäden anrichten!

 Schräges Einschlagen des Nagels
Schräges Einschlagen des Nagels

2. Tipp: Schräges Einschlagen des Nagels

Manche Verbindungen müssen besonders gut halten. Dafür werden die Nägel dann schräg eingeschlagen, wobei die einzelnen Nägel immer abwechselnd zu den Seiten gekippt werden. Wichtig ist dabei, dass die Nägel nie in die gleiche Holzfaser geschlagen werden, ansonsten reißt das Holz an dieser Stelle. Außerdem bitte immer senkrecht zum Nagel schlagen, damit er nicht verbiegt!

Schutz beim Einschlagen des Nagels
Schutz beim Einschlagen des Nagels

3. Tipp: Ebenes Einschlagen bei Weichholz

Weichholz ist ein echtes Sensibelchen und wird beim Nageln leicht verletzt.
Damit das nicht geschieht, legst du ein Stück Hartholz auf den fast eingeschlagenen Nagel und schlägst mit dem Hammer darauf.
Das Holz ist somit geschützt und der Nagel kann dennoch plan eingeschlagen werden.

Versenken des Nagelkopfes
Versenken des Nagelkopfes

4. Tipp: Versenken des Nagelkopfes

Beim Ansetzen des Nageltreibers oder des zweiten Nagels, der den ersten Nagel komplett im Holz versenken soll, bitte immer nur aus dem Unterarm heraus schlagen.
Ansonsten bekommst du zu viel Kraft in den Hammer und es gibt eher Schäden am Holz, als dass der Nagel wirklich versenkt ist.

Zukitten des Nagelloches
Zukitten des Nagelloches

5. Tipp: Zukitten des Nagelloches

Beim Versenken des Nagels entsteht in der Regel ein Loch.
Dieses verschließt du mit Holzkitt und lässt den trocknen.
Danach schleifst du die Fläche glatt.
Der Effekt: Niemand sieht mehr, dass hier ein Nagel eingeschlagen wurde.

Krumm geschlagenen Nagel herrausziehen
Krumm geschlagenen Nagel herrausziehen

6. Tipp: Krumm geschlagenen Nagel herausziehen

Immer wieder passiert es, dass der Nagel nicht will, wie du oder dein Enkel.
Ist er einmal krumm geschlagen, kann der Nagel aber einfach mit der Kneifzange wieder aus dem Holz gezogen werden.
Dafür greifst du den Nagel mit der Zange ein wenig unterhalb des Nagelkopfes und rollst die Zange nach unten ab. Vorsicht bei weichem Holz, dieses kann sich leicht eindrücken! Hier hilft eine Unterlage: Ein Stück Pappe schützt empfindliche Oberflächen vor der Hebelwirkung der Zange.

Das Kürzen von Nägeln
Das Kürzen von Nägeln

7. Tipp: Messing-Nägel im Freien verwenden

Für Holzdekorationen, die im Freien stehen sollten, solltet ihr lieber keine Nägel verwenden.
Das Holz arbeitet dort besonders stark und dehnt sich durch Feuchtigkeit immer wieder aus bzw. zieht sich durch das Trocknen zusammen.
Nagelverbindungen lockern sich dadurch im Laufe der Zeit. Sollen dennoch Nägel verwendet werden, sind Rundkopfnägel aus Messing ideal.
Auch verzinkte Nägel sind möglich, beide Arten rosten nicht.
Sind Nägel zu lang, können sie einfach mit der Kneifzange angepasst werden. Der Kopf des Nagels klemmt dafür in der Kombizange, mit der Kneifzange knipst du den Nagelstift ab.

 Einen kleinen Nagel einschlagen
Einen kleinen Nagel einschlagen

8. Tipp: So schlägst du kleine Nägel ein

Kleine Nägel lassen sich oft nicht einfach einschlagen und rutschen weg. Um das zu verhindern, steckt ihr den Nagel durch ein Stück Pappe, sodass er sicher gerade gehalten werden kann. Sitzt der Nagel einigermaßen fest, zieht ihr die Pappe weg und schlagt den restlichen Nagel ein.

Mit dem Hammer abgerutscht
Mit dem Hammer abgerutscht

9. Tipp: Mit dem Hammer abgerutscht?

Sicher ist es ärgerlich, wenn das Holz eine kleine Delle zeigt. Doch das ist kein Problem, denn wenn du diese Stelle direkt mit Wasser benetzt, quillt das Holz dort leicht auf. Nach dem Trocknen lässt es sich einfach glatt schleifen!
Eine großen Delle mit Holzkitt ausbessern.
Holzkitt könnt ihr selbst anrühren: Nehmt einfach ein wenig Holzleim und rührt dort feine Sägespäne unter. Fertig!

Rundkopfschraube fast unsichtbar einschlagen
Rundkopfschraube fast unsichtbar einschlagen

10. Tipp: Rundkopfnägel unsichtbar ins Holz schlagen

Rundkopfnägel werden unsichtbar ins Holz geschlagen, wenn sie erst bis zur Hälfte ins Holz getrieben werden. Danach kneifst du den Kopf des Nagels ab und schlägst ihn vollständig ein.

2. Wie kann man Nägel aus Holz entfernen?

Ist der Nagelkopf nahezu im Holz verschwunden, sind Zange, Latthammer und Nageleisen nicht besonders hilfreich.
Hier ist der Schlitzschraubendreher besser geeignet.
Er wird unter den Nagelkopf geschoben, jetzt kann der Nagel mit sanften Hebelbewegungen gelöst werden. Ist der weit genug draußen, kommt die Zange zum Einsatz.

Auch eine Gabel kann hilfreich sein:
Der Nagelkopf wird zwischen zwei Zinken geklemmt, danach ist das Heraushebeln des Nagels kein Problem mehr.

3. Verschiedene Nägel für jeden Anwendungszweck

Sollen die Nägel nach dem Bearbeiten nicht mehr zu sehen sein, kommen sogenannte Senkkopfnägel infrage. Sie werden plan eingeschlagen und können mit einem Nageltreiber oder mithilfe eines zweiten Nagels noch weiter in das Holz geschlagen werden.
Senkkopfnägel haben jedoch den Nachteil, dass sie das Holz leicht zum Splittern bringen können.

Der Stauchkopfnagel ist daher die bessere Wahl. Er besitzt einen sehr schmalen Kopf und wird vollständig im Holz versenkt.

Danach füllt ihr das Loch mit Holzkitt auf und schleift diesen ab, wenn er getrocknet ist.

Sichtbare Nagelverbindungen werden mit verschiedenen Nagelarten hergestellt:

  • Senkkopfnägel
  • Flachkopfnägel
  • Rundkopfnägel

kommen dafür in Betracht, wobei der Rundkopfnagel der optisch schönste dieser Nägel ist.

Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
Aus dem Themenbereich: Werktipps und Wissen über das Werken

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