Kinder lieben tolle Geschichten!
Dabei ist das Erzählen solcher Geschichten noch nicht einmal schwer.
Wichtig ist, dass sich Oma, Opa oder Eltern genügend Zeit nehmen, denn eine Geschichte erzählt sich nicht „zwischen Tür und Angel“.
Dabei berichten erfahrene Erzähler, dass es ihnen zwar anfangs schwerfiel, sich die Zeit wirklich zu nehmen und alles andere stehen und liegen zu lassen. Doch dass sie die gemeinsame Geschichtenzeit schon bald genossen und als eine Art persönliche Auszeit sahen.

Heri sind unsere Beiträge zum Thema „Geschichten erzählen“:

1. Kinder erzählen Geschichten

Kinder erfinden die tollsten Geschichten, auch wenn diese mal mehr und mal weniger dicht an der Wahrheit vorbei sind. Die Fantasie der Kleinen sollte gefördert werden!
Kleine Anregungen zum Erzählen, das gemeinsame Erfinden neuer Geschichten oder die Suche nach einer Geschichte zu einem bestimmten Gegenstand sind hilfreich. Manche Geschichten lassen sich zudem nachspielen, wobei im Spiel immer neue Details erfunden werden.

Der Geschichten Baukasten
Geschichten-Baukasten zum Geschichten erfinden

2. Der Geschichten-Baukasten

Das Buch „Mein großer Geschichten-Baukasten“ von Helga Gruschka hilft Kindern dabei, ihre Gedanken zu ordnen.
Der Baukasten wird zusammen mit einem Erwachsenen angewendet, denn gemeinsam können zum Beispiel die „W-Fragen“ und deren Antworten gefunden werden. Sie ergeben das Grundgerüst der künftigen Geschichte.
Mithilfe des Baukastens lernen die Kindern, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und dennoch einer festen Struktur zu folgen.

3. Puppentheater zu Hause

Ein Puppentheater eignet sich schon für die Kleinsten ab ungefähr eineinhalb bis zwei Jahren. Sie sind in der Lage, einer dargestellten Geschichte zu folgen, die natürlich noch nicht zu lang sein darf. Solch ein Puppentheater kann ganz einfach selbst gebaut werden, Handpuppen werden dann zu den Akteuren der jeweiligen Geschichte. Gern dürfen die Kinder Teile zur Geschichte selbst beitragen.

Räuber Hotzenplotz – sein Miniatur-Theater und die Spiele sind bei Kindern sehr beliebt.

Figuren und Handpuppen
Figuren und Handpuppen für das Puppentheater zuhause

4. Figuren und Handpuppen

Mit den passenden Figuren und Handpuppen wird das Puppentheater erst richtig aufregend! Im Handel sind die Klassiker Kasperle, Teufel und Prinzessin ebenso erhältlich wie zahlreiche weitere Figuren und Tiere. Sogar Plüschtiere gibt es, diese lassen das Spiel besonders lustig werden. Figuren und Handpuppen für das Puppentheater können auch ganz leicht selbst gebaut werden. Vielleicht in einer gemeinsamen Bastelstunde mit dem Kind?

5. Puppentheater in deiner Stadt

In vielen großen Städten gibt es Puppentheater, die natürlich mit einem speziellen Kinderprogramm aufwarten. Die Kinder lieben die Atmosphäre dort und finden eine solche Theatervorstellung durchaus aufregend genug, um eine ganze Stunde still sitzen zu können. Alternativ können auch auf Youtube Vorstellungen angesehen werden, sollte kein Puppentheater in greifbarer Nähe sein oder geöffnet haben. Dann gilt es, das heimische Wohnzimmer als Theater zu dekorieren!

6. Lustige Hand- und Fingerspiele

Schon ein Baby liebt Fingerspiele, bei denen die Fingerkuppen angemalt sind oder kleine Fingerpüppchen aufgesetzt werden. Die bewegen sich so niedlich! Kleinkinder halten sich vor Lachen den Bauch, wenn „Himpelchen und Pimpelchen“ mühsam den Berg hochwandern oder „Zehn kleine Zappelmänner“ auf einmal weg sind. Für derartige Fingerspiele gibt es zahlreiche mehr oder weniger bekannte Reime, die Opa natürlich kennen sollte.

7. Erzähltheater Kamishibai

Beim Kamishibai, dem japanischen Papiertheater, werden Bildplatten in einen Rahmen eingelegt. Ein wenig ist es vergleichbar mit einer Mischung aus Kino und Puppentheater. Und die Kinder lieben es! Mehr oder weniger bekannte Geschichten können hier dargestellt werden, die nötigen Bildkarten sind im Handel erhältlich oder werden selbst gebastelt. Dabei kann sogar die Familiengeschichte erzählt werden!

8. Tipps: So erzählen Opa und Oma gute Geschichten

Geschichten sind toll!
Die Faszination der Kleinen steht und fällt aber mit der Art und Weise, wie diese Geschichten erzählt werden. Wer nicht von Natur aus ein begnadeter Erzähler ist, kann die Fähigkeiten dazu erlernen. Wichtig sind dafür die eigene Vorstellungskraft und die Fähigkeit, Geschichten lebendig zu erzählen.
Die Gefühle, von denen berichtet wird, müssen über die Worte deutlich werden.

Unser Tipp:
Erlebnisbox für einen wunderschönen Nachmittag kaufen
Kuchentratsch-Geschichten mit Oma und Opa

9. Tipps: „Erzählt Euch mehr“ – Kommunikationsspiel

Dank der mitgelieferten 75 Fragen sollen Kinder (und Erwachsene) lernen, richtig zu kommunizieren und auf die Kommunikationssignale des Gegenübers zu achten. Es geht darum, das zu erkennen, was zwischen den Zeilen geschrieben steht.
Bei dem Spiel gibt es weder Verlierer noch Gewinner, es bietet sich aber eine wunderbare Möglichkeit, über verschiedene, teilweise auch unbequeme, Fragen miteinander ins Gespräch zu kommen, um mehr über den anderen Menschen zu erfahren und ihn besser zu verstehen.

10. Geschichten erzählen mit den Story Cubes

Euch gehen die Ideen aus, wenn es um das Erzählen von Geschichten geht?
Dann kommen hier die Story Cubes, mit denen sich ganz wunderbare neue Geschichten erfinden lassen.
Ob beim abendlichen Zubettgehen oder einfach zwischendurch:
Die neun Würfel eines Sets zeigen verschiedene Bilder, die als Grundgerüst für die eigene Geschichte dienen.
Jedes Bild muss einmal in der Geschichte vorkommen.
Klingt einfach, ist aber oft ganz schön schwer!

11. Geschichten & Story Puzzle für Kinder

Story-Puzzle sind einfach ideal!
Sie machen nicht nur jede Menge Spaß, sondern fördern auch die Kreativität und die Erzählfreude bei den Kindern.
Selbst Opa kann damit viel Freude haben und wird zum allabendlichen Geschichtenerzähler.
Manche der Puzzles richten sich schon an die Kleinsten und sind sehr einfach gehalten, andere wiederum lassen ständig neue Kombinationen der Geschichtenteile zu.
Wir stellen die schönsten Story- bzw. Geschichten – Puzzles vor und haben dabei klare Favoriten.

12. Wie man eine gute Erzählatmosphäre schafft

Um Geschichten zu erzählen, muss die Atmosphäre stimmen. Einerseits können Geschichten einfach zwischendurch erzählt werden, hier zum Beispiel im Auto auf einer längeren Fahrt. Andererseits lässt sich das Erzählen auch zelebrieren. Es kann ein Highlight des Tages sein, an einem bestimmten Wochentag oder von einem festen Umfeld geprägt. Für Kinder ist es wichtig, in der Geschichte anzukommen, was eine Abgrenzung zum normalen Alltag erfordert. Rituale sind dafür gut geeignet. So kann beispielsweise das immer gleiche Lied die Erzählstunde einläuten.

Eine gute Erzählatmoshäre schaffen

Im Sommer bieten sich gemütliche Stunden mit langen Geschichten am Lagerfeuer an. Vielleicht gibt es auch einen Erzählhut, den der Erzähler aufgesetzt bekommt und der allen signalisiert, dass es jetzt eine tolle Geschichte gibt. Manche Großeltern setzen auf Handpuppen, die die Geschichte ankündigen und die auch ansonsten nirgends auftauchen. Sie haben noch nicht mal eine Rolle im Puppentheater.

Eine entspannte Atmosphäre erfordert auch die passende Umgebung. Eine tolle Erzählecke mit vielen Kissen, einer schönen Decke oder Sitzsäcken lädt zum Kuscheln und Zuhören ein. Wichtig ist hier, dass genügend Platz vorhanden ist, sodass Geschichten auch mit Bewegungen untermalt oder Erzählutensilien eingesetzt werden können. Wenn Opa in die Erzählecke geht, werden die Enkelkinder ganz schnell alles andere stehen und liegen lassen und zum Zuhören bereit sein.

13. Geschichten draußen erzählen

Auf einem Spaziergang oder bei einem Picknick lassen sich tolle Geschichten erfinden.
Dabei bieten sich draußen sehr gute Anregungen für eine Geschichte, die immer weiter ausgeschmückt werden kann und die auf dem eben Gesehenen oder Erlebten basiert.

#1 Schatzsuche-Geschichte

Wie wäre es denn mal mit einer ganz besonderen Schatzsuche?
Hierfür berichtet Opa, wie er an eine alte Schatzkarte gekommen ist (muss zuvor gezeichnet worden sein).
Der Beginn der Geschichte muss die Kinder mitreißen. Die Umgebung wird hier beschrieben, es werden Tiere erfunden, die von den Kindern dargestellt werden können. Schnell werden die Kleinen zu Schatzjägern und kommen nach und nach der Schatztruhe näher. Am Ende muss der Schatz natürlich auch gefunden werden. Dieser kann ganz und gar verblüffend sein (vielleicht eine alte Blume mit ganz langer Geschichte?) oder völlig banal. Wichtig ist nur, dass sich die kleinen Schatzsucher am Ende belohnt fühlen.

Schatzsuche an Omas Geburtstag

Lese hierzu unseren Beitrag: Schatzsuche an Omas Geburtstag

#2 Spaziergehen & Geschichten erfinden

Eine andere Möglichkeit ist es, beim Spazierengehen eine Geschichte zu erfinden.
Die Kinder finden ein imaginäres Paket, in dem ein Buch steckt.
Wie lautet der Titel des Buches?
Wer ist der Held der Geschichte und worum geht es?
Schnell ist hier ein Gerüst für die Geschichte gefunden worden, die meist das widerspiegelt, was die Kinder gerade selbst erlebt haben oder womit sie sich beschäftigen.

#3 Spielplatz-Geschichten

Eine dritte Möglichkeit besteht in einer Geschichte, die auf dem Spielplatz erfunden wird.
Die Kinder beobachten dafür die Umgebung und erfinden Geschichten zu verschiedenen Dingen: zum einsamen Stock, der im Gebüsch auf andere Stöcke wartet, zum Mini-Krokodil, das in der Sandburg lebt und eigentlich ans Meer möchte.
Die Geschichten ranken sich immer um die Landschaften, Naturmaterialien können eingebunden werden.
Die Figuren sind der Fantasie entsprungen, welche hier auf unglaubliche Weise gefördert wird.

14. Tipps für die Erzähler von Kindergeschichten

Wichtig ist zudem, die Geschichte zu spüren und entsprechend zu erzählen. Durch die Worte bzw. die Betonung derselben wird die Fantasie der Kinder angeregt. Sie lassen in ihrem Geiste Bilder entstehen, die durch den Erzähler untermalt werden. Auch eigene Erlebnisse können zur Kindergeschichte werden – natürlich ein wenig spannender und ausgeschmückter als die Realität war.

Hier punkten gerade Omas und Opas, denn sie haben viel erlebt und können über vieles berichten, das es heute gar nicht mehr gibt. Vielleicht finden sich auch noch Fotos zu Erlebtem oder es werden kleine Erzähl-Utensilien gebastelt, die das Erzählte untermalen können. Aus einer einfachen Kindergeschichte wird dann ganz schnell eine kleine Theatervorführung.

Auch diese Tipps sind für Erzähler, die eine tolle Kindergeschichte vortragen wollen, hilfreich:

  • Keine Idee? Einfach Alltagserlebnisse nehmen und ausschmücken!
  • Auf Fragen der Kinder unbedingt eingehen!
  • Kinder anregen, ebenfalls zur Geschichte beizutragen.
  • Bewusste Flunkergeschichten erfinden und gemeinsam weiterspinnen.

Solche Kindergeschichten sind übrigens nicht nur etwas für die kalte Jahreszeit, wenn sich alle vor den Kamin kuscheln. Sie können zum festen Ritual in der Familie werden!

Autor dieses Beitrages: Jürgen Busch
Aus dem Themenbereich: Geschichten erzählen

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